Mit Pauken und Trompeten feierte der Musikverein Menzelen 1959 e.V. sein karnevalistisches Jubiläum auf dem größten Karnevalsumzug Deutschlands: dem Kölner Rosenmontagszug. 6 * 11 Jahre alt wurde der Traditionsverein und bekam die besondere Ehre, als Prinzenblasorchester des Kölner Dreigestirns mitzuwirken.
Die Anfrage der Prinzengarde im letzten Jahr kam überraschend, doch die Musiker ließen sich nicht lange bitten. So machten sich am Rosenmontag 40 Musiker aus dem beschaulichen Menzelen auf den Weg in die Karnevalshochburg. Dort erlebten sie vor mehr als einer Million Zuschauer die wohl größte Jubiläumsparty in der Vereinsgeschichte.
Unvergessliche Momente im Kölner Karneval
„Als wir mit dem Einzugsmarsch „Laridah“ an der Severinstorburg in den bunten Trubel des Rosenmontagszugs eintauchten, war es um alle Musiker geschehen“, berichtet Ehrenmitglied Theo Giesen. Der 71-Jährige, der in diesem Jahr sein 60-jähriges „Bühnenjubiläum“ feiert, zeigte sich tief beeindruckt von der Euphorie und Herzlichkeit der Kölner Jecken. Der Musikverein Menzelen hatte 42 Musikstücke im Repertoire und begeisterte das Publikum mit klassischen Karnevalshits, Kölschen Liedern sowie modernen Rock- und Pop-Stücken. Die Mischung kam an: Getragen von der Begeisterung der Zuschauer, spielten sich die Musiker in die Herzen der Karnevalisten. Petrus freute sich ebenfalls sichtlich über das Vereinsjubiläum und erfüllte seinen Teil mit strahlendem Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen. Die bunten Jecken taten ihr übriges dazu und tanzten, schunkelten und sangen zu dem unterhaltenden Programm der Musiker aus dem Froschdorf des linken Niederrheins. Neben der abwechslungsreichen Literatur konnte die Marschkapelle um den Dirigenten Malte Kolodzy mit kleinen Marsch-Choreographien für Unterhaltung sorgen. Ob zu dem Fu0ballhit Links Rechts oder mit einer einfachen Polonaise schlängelten sich die Musiker durch die Kölner Altstadt bis zum Kölner Dom.
Einzug in die Karnevalsgeschichte
Das Sessionsmotto „FasteLOVEnd – Wenn Dräum widder blöhe“ prägte auch den größten Karnevalszug im Rheinland. Der Rosenmontagszug mit seinen rund 12.500 Teilnehmern, darunter 1.217 Musiker aus 60 Kapellen, setzte sich um 10 Uhr in Bewegung. Die Menzelener Musiker waren gegen 13 Uhr an der Reihe und marschierten gemeinsam mit dem Regimentsmusikzug der Spielfreunde Uerdingen 1927 e.V. sowie 450 Gardisten der Prinzen-Garde Köln 1906 e.V. durch die Stadt.
Die Dimensionen des Zuges waren beeindruckend:
- 19 Persiflagewagen, die aktuelle politische und gesellschaftliche Themen satirisch aufgriffen
- 78 Festwagen, die die farbenfrohe Vielfalt des Karnevals widerspiegelten
- 300 Tonnen Süßigkeiten, darunter 700.000 Schokoladentafeln und 220.000 Pralinenschachteln
Die prachtvollen Festwagen wurden von vielen Helfern begleitet, die unermüdlich Kamelle und Strüßje verteilten. Inmitten dieses farbenfrohen Umzugs war die Begeisterung der Zuschauer allgegenwärtig. Besonders beeindruckend waren die Persiflagewagen, die politische und gesellschaftliche Themen humorvoll, aber treffend inszenierten. Neben den traditionellen Karnevalshits erklangen moderne Interpretationen, die den Umzug zu einem musikalischen Highlight machten.
Der krönende Abschluss einer einzigartigen Session
Mit dem Ruf „D’r Prinz küt!“ erreichte der Zug seinen Höhepunkt: Das Kölner Dreigestirn zeigte sich zum letzten Mal in der Session seinem jubelnden Narrenvolk. Der WDR übertrug das Spektakel live, mit Kommentatoren wie Sabine Heinrich und Guido Cantz sowie 1LIVE-Moderator Benni Bauerdick, der den Umzug vom Zugleiterwagen aus begleitete.
Für den Musikverein Menzelen bleibt dieses Ereignis unvergesslich. „Es war eine einmalige Erfahrung, Teil dieser großartigen Tradition zu sein. Die Stimmung, die Musik, die Menschen – einfach unbeschreiblich!“, fasste ein Musiker begeistert zusammen.
Mit diesem unvergesslichen Erlebnis im Gepäck freuen sich die Menzelener bereits auf die anstehenden Aufgaben in diesem Jahr.